Gegründet wurde die WLE als "Warstein-Lippstädter Eisenbahn" im Jahre 1883. Dies geschah in der Erkenntnis heimischer Industrieller, dass eine gute Verkehrsanbindung von Warstein aus in nördlicher Richtung für die regionale Eisen- und Steinindustrie geradezu unerlässlich war, wollte man den Anschluss an die neue Zeit nicht verpassen.
Bildeten anfänglich Personen- und Güterverkehr eine feste betriebliche und auch wirtschaftliche Einheit im Eisenbahnverkehrsunternehmen, wurde der Personenverkehr auf der Schiene am 27. September 1975 eingestellt und mit Kraftomnibussen von der Kraftverkehr Westfalen GmbH (KVW), an der die WLE als Gesellschafterin beteiligt war, durchgeführt.
Im Zuge der kommunalen Gebietsreform und betrieblicher Umstrukturierungen wurde das Verkehrsgebiet der KVW zwischen der Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH (RLG) und der Regionalverkehr Münsterland GmbH (RVM) aufgeteilt. Diese beiden Schwesterunternehmen in der Gruppe der Westfälischen Verkehrsgesellschaft mbH (WVG) betreiben heute den Busverkehr im Einzugsbereich der WLE-Schienenstrecke.
Die Schieneninfrastruktur der WLE
Vom Rande des Sauerlands bis in das Zentrum Westfalens, nach Münster, verläuft die Schienenstrecke der WLE. Die 120 km lange Strecke ist verkehrstechnisch eher als "Linie" denn als verzweigtes "Streckennetz" anzusehen, auch wenn über diverse Anschlussgleise die Industrie rechts und links der Strecke bedient wird. Die Strecke des Eisenbahnverkehrsunternehmens mit Sitz in Lippstadt durchläuft die Kreise Soest und Warendorf mit Verknüpfungen an das Streckennetz der Deutschen Bahn AG in Lippstadt, Beckum und Münster.
Das Eisenbahnverkehrsunternehmen aus Lippstadt
Rund 1,2 Mio. Tonnen befördert die WLE pro Jahr. Für die Transportdurchführung stehen insgesamt 15 Lokomotiven der Leistungsklassen zwischen 125 kW und 2240 kW zur Verfügung. Ein überwiegender Teil dieser Lokomotiven ist für Fahrten auf Strecken der DB AG ausgerüstet und zugelassen. Der Güterwagenpark des Lippstädter Eisenbahnverkehrsunternehmens umfasst 64 Spezialwagen, vornehmlich für den Transport von Kalkstein und Zement.
Generell aber hat sich das Bild der Eisenbahn gewandelt. Aus dem ehemaligen reinen Transportunternehmen ist ein moderner Dienstleister geworden. An Stelle einer früher ausschließlich regional begrenzten Geschäftstätigkeit des Eisenbahnverkehrsunternehmens steht heute das Bild des aus und in die Region "grenzenlos" operierenden Logistikers, der sich allein oder in Kooperation mit anderen Unternehmen dem Wettbewerb stellt.
Dienstleistungen im Kerngeschäft der Eisenbahn
Neben der eigentlichen Transportleistung bietet die WLE in ihrer Zentralwerkstatt in Lippstadt eine Palette von weiteren Werkstattleistungen im Kerngeschäft der Eisenbahn an. Dazu gehören u. a. Lokomotiv- und Wageninstandhaltung, die Durchführung gesetzlich vorgeschriebener Untersuchungen und Getriebereparaturen. Weitere Geschäftsfelder des Eisenbahnverkehrsunternehmens sind u. a. die Vermietung von Lokomotiven sowie die Planung und Wartung von Gleisanlagen und Signal- und Bahnübergangstechnik.